Tierhaar-Allergie
Als Verantwortliche für die Pflegestelle Haus am Rietenwäldle kümmere ich mich um die Vermittlung unserer Pfleglinge.
In den letzten Jahren hat das Thema „Tierhaar-Allergie“ leider immer mehr Bedeutung für uns bekommen und wir mussten doch immer mal wieder Katzen wegen Allergieproblemen in den Familien zurück nehmen.
Zwar frage ich immer ab, ob die Interessenten schon Katzen hatten, aber manchmal hatte ein Partner noch nie ein Tier und daher sind potentielle Tierhaar-Probleme nicht bekannt. Ich bitte dann auch immer um Verständnis, dass es nicht als „Schikane“ zu werten ist (wie auch alle Fragen, die im Vorgespräch am Telefon gestellt werden einen Hintergrund haben und nicht den Zweck haben „nur zu nerven“), wenn ich darum bitte, dass dieser Partner dann mit zum Besuch kommt, um eine Katze auszusuchen. Hier im Hause kann man recht schnell feststellen, wer allergisch reagiert, wenn er eine Katze auf dem Arm hat. Was man dann noch berücksichtigen muss: Oft werden die Reaktionen schlimmer, wenn die Katze den ganzen Tag im Hause ist. Wenn dann seitens der Besucher weiterhin der Wunsch besteht, eine Katze aufzunehmen, bitte ich zwischenzeitlich darum, erst einen Allergietest beim Arzt zu machen und sich über mögliche Therapieformen zu informieren. Da je nach Ausprägung der Allergie Behandlungen möglich sind, aber ab einer gewissen Grad es einfach besser ist, die Finger von felligen Haustieren zu lassen.
Es war für alle, die eine Katze oder ein Katzen-Duo mitgenommen hatten immer traurig, wenn die Tiere dann zurück gegeben werden mussten, weil jemand in der Familie allergisch reagierte.
Ich selbst reagiere auch allergisch auf manche Katzen und Kaninchen. Dennoch schmuse ich mit ihnen, habe sie auf dem Arm oder liege mit ihnen auf dem Sofa. Wenn es mich dann in der Nase kribbelt und die Augen beginnen zu brennen, dann reicht es, wenn ich ein anderes Shirt anziehe und mir die Hände wasche, sowie das Gesicht mit kaltem Wasser abwasche. Für mich ist in der Regel die Reaktion am schlimmsten, während der Fellpflege mit der Bürste. Früher hatte ich mehr Schwierigkeiten, war dann nach einer Anti-Allergie-Therapie glücklich auch bezüglich Heuschnupfen beschwerdefrei. Seit den beiden Geburten meiner Kinder muss ich nun leider wieder mit leichten Verschlechterungen leben und werde wohl in den nächsten Jahren nochmal eine solche Therapie starten.
Zwischenzeitlich versuche ich schon im Vorfeld einen – natürlich gar nicht wissenschaftlich-medizinischen – Vortest zu machen: Ich streiche verschiedenen Katzen mit einem Frotteetuch über das Fell und schicke es den Interessenten, die nicht wissen, ob sie allergisch auf Tierhaare sind zu. In einigen Fällen konnten wir so schon vor einem Besuch erkennen, ob zuerst eine Abklärung beim Arzt notwendig ist, bzw. lieber keine Katze in den Haushalt geholt wird.
Stand September 2015